Wir nehmen Abschied:


Kurt Joachim †

Still und ohne Aufsehen hat er sich am 7.11.2020 verabschiedet.

Kurt war ein Mann mit Charakter und er war ein Hundemann, Hundeführer, Leistungsrichter.

Unter dem Zwingernamen „vom Südbadener Land“ hat er zwei herrliche Leistungswürfe gezüchtet. Er liebte seine Welpen und bemühte sich sehr, Menschen für sie zu finden, die Verständnis für einen Leistungssetter aufbrachten und diesem alle Möglichkeiten gaben, seine Anlagen auszuleben. Einen Leistungshund als reinen Familienhund abzugeben, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.

Ich kannte nur wenige Menschen von seinem Schlag.

Sein Format, aber auch seine Erfolge waren die Voraussetzung für seine Bekanntheit im In- und Ausland.

Und dennoch war er ein bescheidener Mann, der den Oberstudienrat nicht zur Schau stellte.

Er liebte seine französischen Nachbarn und er war ein „Grenzgänger“, denn er war auch im Elsass, einer Region vor seiner Haustür, zu Hause.

Er hätte alle Möglichkeiten gehabt, Spitzenleistungshunde aus dem Ausland zu erwerben, wie es die meisten taten, die mit seinen Erfolgen nicht mithalten konnten und auch nicht fähig waren Setter auszubilden.

Kurt zog sich seine eigenen Hunde heran und wenn sie alt waren, schliefen sie in seinem Bett.

Große Namen – Bodo, Mori, Chaco, Chantal und Ancho. Wenn er diese Namen aussprach, rundeten sich vor Stolz seine Lippen.

Und wenn sie ihm mal im Feld auf der Suche nach Wild „aus der Hand gingen“ und zur Verzweiflung meiner Frau unsere Jungen ihnen folgten, sagte er nur: „Marion, lass sie nur, sie laufen mit Jagdhunden und lernen nichts Falsches.“

Er überließ seine Hunde keinem der „illustren“ ausländischen Ausbilder, für die er nur Spott übrig hatte. Er trainierte seine Hunde selbst in seinem herrlichen Revier.

Er war kein Sonntagsjäger mit dem Finger am Abzug und auch kein Jagdtourist, er war Heger und Pfleger und sein Jagdrevier war ein Garten Eden.

Und wenn er in sein Jagdhorn blies, lauschte ihm die Welt.

Kurt war insgesamt kein Mensch der leisen Töne, wenn er von etwas überzeugt war.

Er zerriss lachend die Leistungsurkunden vor den Augen seiner Richterkollegen, wenn er diese für unfähig hielt.

Seine legendären Abhandlungen über Suchstil und Kopfhaltung des Irish Setters im Feld fanden kein Gehör. Gefragt waren Importe aus Irland, die nach seiner Meinung keine Irish Setter, sondern ein missglückter Mix waren, da sie nicht wie Irish Setter aussahen, wie English Setter suchten und wie Pointer im Feld liefen.

Als Leistungsrichter war er häufig in Begleitung einer ebenfalls sehr erfahrenen Richterin, Solveig M., eine doppelte Gründlichkeit und ein Garant für eindeutige Entscheidungen.

Er war korrekt und manchmal empfand ich ihn fast pedantisch und „überkorrekt“, so auch an dem Tag, als er als Richter meinem Fire einen Vorstehpunkt verweigerte:

„Richard, bei Freunden muss man noch gründlicher sein, als bei anderen“, war seine Antwort auf meine schlechte Laune.

Freundschaft war ihm wichtig:

„Freundschaft ist etwas Feinfühliges, Zerbrechliches, das man pflegen muss. Aber sei vorsichtig, akzeptiere nie einen dummen Menschen oder einen Heuchler als Freund und wenn einer einmal die Freundschaft verrät, traue ihm nicht mehr, denn er hat keinen Charakter“, waren seine Worte.

Jetzt sitze ich hier und grüble über unser letztes Treffen, seinen „stillen Rückzug“ und über die Tatsache, dass ich mitgemacht habe:

Ein Abend, auch wenn wir es damals nicht wussten, es war unser letzter. Wir saßen in einem Restaurant in Bammental. Kurt bestellte eine Flasche Rotwein nach der anderen. Es war eigentlich nicht seine Art.

Er prostete uns zu. Er war fröhlich, aber auch nachdenklich und er erzählte herrliche Geschichten über seine Hunde. Heute weiß ich, dass er diesen Abschied geplant hatte. Wir sahen uns nie mehr.

Auf der Traueranzeige liest man seine Worte:

„Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig, sondern habt den Mut von mir zu erzählen und zu lachen.

Lasst mir einen Platz zwischen Euch, wie ich ihn im Leben hatte.“

Richard Didicher

P.S.: Wahrscheinlich sitzt er jetzt da oben mit seinem Freund Marcel Coste, dem großen Franzosen, und liest ihm diesen Artikel vor. Dieser zieht an seiner Zigarre und sagt nur: „il a raison Kurt“ oder er bemängelt, dass mein Bericht nicht vollständig sei, was stimmt, denn es gäbe noch so viel zu über Kurt zu sagen.

 


 

T R A U E R A N Z E I G E

 

Anne Eisgard hat uns verlassen,

 

wir sind alle sehr traurig

 

und drücken unser Beileid von ganzem Herzen aus.

 

 

Wir trauern um unsere schwedische Freundin Anne Nihlen Eisgard,

die uns am Morgen des 15.07.2020 elf Monaten nach ihrem Mann Tommy verlassen hat.

35 Jahre verbrachte sie an seiner Seite, erlebte Höhen und Tiefen und teilte mit ihm die große Passion für die Irish Setter. Viele Generationen „Red Tails“ wurden liebevoll von ihr großgezogen und auch wenn die Welpen in ihr neues Zuhause gezogen waren, bemühte sie sich stets den Kontakt nicht abreißen zu lassen. So entstanden freundschaftliche Verbindungen in vielen europäischen und außereuropäischen Ländern.

Zwei Schlaganfälle und der Tod ihres geliebten Mannes ließen ihr Leben mühsam und einsam werden.

Wir werden sie nicht vergessen.

Denn immer, wenn uns unsere beiden Hundedamen mit freudigem Rutenspiel entgegen kommen,

werden sie uns ein wenig an unsere schwedischen Freunde erinnern – an „Red Tails“.

Marion und Richard Didicher

Am Freitag, den 16.August, verstarb in Schweden der große Settermann

Herr Tommy Eisgard.

Seit 50 Jahren züchtete er unter dem Zwingernamen „Red Tails“ Irish Red Setter.

Er war ein kompromissloser Verfechter des „old English type“.

Den Einflüssen aus Übersee begegnete er stets mit seinem „englischen“ Humor.

Er hatte seine Richterausbildung in England absolviert und war bekannt für sein geradliniges Richten,

sein Urteil nahm auf Personen, die hinter dem Hund standen, keine Rücksicht.

In Deutschland hat er 2010 die Europasiegerausstellung in Dortmund gerichtet

und später eine internationale Ausstellung in Karlsruhe.

Wir trauern mit seiner Frau Anne, die stets an seiner Seite war.

 


Anfang des Jahres verstarb in Neuberg – Rüdigheim

Herr Kurt Schmid,

ein passionierter Setterliebhaber.

Durch seine ruhige, bedächtige und freundliche Art war der Umgang mit ihm stets angenehm.

Viele Jahrzehnte seines Lebens investierte er in den Aufbau seines Settermuseums.

Es gelang ihm, eine Ansammlung hervorragende Exponate aus der ganzen Welt:

Büsten, Skulpturen, Gemälde und andere Kunstgegenstände.

Unser Beileid gilt seiner Familie.