Weihnachtsgeschichte 2018

 

Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Weihnachtsgeschichte:

Seit einigen Tagen höre ich immer wieder von meiner Frau: „Schreibe doch bitte eine Weihnachtsgeschichte.“

Doch das fällt mir schwer, denn Weihnachten ist angeblich das Fest der Freude, aber die Erinnerungen an Hazels Leid lassen bei mir einfach keine Freude aufkommen.

Weihnachten bedeutet auch viele schöne Erinnerungen.

Bei unseren langen Spaziergängen mit Bisou und Jela sprechen wir viel über Hunde, die von uns gegangen sind und ich lausche Marions s Worten an unbeschwerte Zeiten mit ihnen.

Das Traurige, Schmerzvolle hat sie weggepackt, tief für immer in ihrem Inneren verstaut.

So will ich es auch handhaben und Euch die Geschichte von Hazels Ankunft im Kreise der Unvergessenen erzählen, dort wo Friede herrscht und Weihnachten so wahr ist wie sonst nirgendwo.

Friede den Menschen auf der Erde

Er steht vor einem großen hellen Tor, wie einst vor dem Schloss seines Königs auf Öland mit großen Augen und wartet. Hier unter den Strahlen des ewigen Lichts wird er zur ewigen Erinnerung werden.

Mit einer ungestümen Bewegung werden von Innen die Flügel aufgestoßen.

Bianca, die Stammesälteste der Red Loves lässt sich, wie jedes Mal, diese Aufgabe nicht nehmen. Ungeduldig, als ob es ins Feld ginge, sagt sie: „Komm doch endlich, wir warten schon alle.“

Und Hazel tritt ein in einen Saal voller himmlischer Lichter und heller Kerzen. Nachdem sie das Tor wieder verschlossen hat und zwei spielende Engelwelpen an die Besinnlichkeit des Augenblicks erinnert hat, legt sie sich zu Denise auf ihre gemeinsame Decke, genau so, wie sie es vor fast vierzig Jahren am Weihnachtsabend in Bammental taten.

Hier sind sie alle vereint die herrlichen Geschlechter von einst.

Zu Rechten der englischen Lady Denise lagert der Captain-Clan mit Schwester Heidel, mit Tochter Amona und Tochter Lovely, der Madame aus Strasbourg zusammen mit deren Töchtern Scarlett und Fleur. Links von Denise sitzt etwas steif Captains Bruder Condor. Sie haben ihre Rivalität begraben und nicken sich zu. Hier müssen sie sich nicht mehr beweisen, wer schneller im Feld oder höher in der Gunst der Menschen steht. Lovely blickte voller Bewunderung auf ihren Sohn Feu, den schönen Franzosen.

In der Mitte des Saals, etwas erhöht, saßen die wahren Könige Feu und Frederik.

Frederik, der englische Lord hat es sich bequem gemacht zwischen seinen Töchtern. Er ist gerade dabei, der zarten Murielle, die von der Vielzahl der Anwesenden beeindruckt scheint, gut zuzureden. Ihre Tochter Amy und deren Tochter die Schönheitskönigin Klein Amy mit ihrem Bruder Jeff helfen ihm dabei. Auch Cosima aus dem Hause Strahlenburg und Ronja mit Rayka machten deutlich, dass sie und ihre Kinder dazugehören. Natürlich auch Felina, ihre Tochter Aisha von den grünen Hügeln und Enkeltochter Beverly, die ihrem Vater Wulfi zuwinkt.

In gebührenden Abstand unterhalten sich die Herzöge Marco und Dino mit ihren Halbbrüdern Donovan und Ibo, beide ein Abbild ihres Vaters. Marco in Begleitung seines Sohnes, des edlen französischen Herzogs aus den Akazienwäldern und dessen Freund , ein Sohn der gütigen Amy. Dino wird von seinem stolzen Sohn Sunny begleitet.

Frederiks Enkel Benjury tauscht Erinnerungen mit Donovan aus.

Sie alle verbindet der sanfte, friedliche Blick, der so viel Güte ausstrahlt.

Feu scheint verschmitzt über Frederiks Gefolge zu lächeln. Sein Sohn. der Askanier, seine Tochter Huxi und seine Enkeltochter Stella haben sein Temperament geerbt und fühlen sich wie immer etwas vernachlässigt.

Der weise Feu aber mahnt Stella zur Ruhe:“ Hast du vergessen, dass Frederik dein Vater ist, auch wenn du ihm nicht besonders ähnlich bist. Sieh dort hin und du erkennst den wahren Patriarchen unseres Geschlechts, es ist dein Sohn Fire und mein Enkel.

Er hat in sich die Größe Frederiks und mein Feuer vereint. Er ist erhaben, aber auch eigenwillig. Siehst du, dass er weder mich noch Frederik braucht. Ihm genügt sein schöner holländischer Freund Wulfi, der „Blumenpflücker“, sein erhabener Sohn Bho- Ghy und seine stolzen Söhne Bentley, Bello Vito, Derry und seine unvergessene Tochter Layla. “ Natürlich hat er auch seinen großen Lehrer Vito, diesen bayrischen Großfürsten, der ihn in der Kindheit Stolz und Anstand gelehrt hat, dabei.

In diesem Augenblick erhoben sich Fire und sein Sohn Bho- Ghy, der in Begleitung dessen trauriger Tochter Wenjyna war und sie gingen Hazel entgegen. Sie beschnupperten sich lange und mit viel Zuneigung. (Wahrscheinlich tauschten Fire und Hazel Erinnerungen aus: Spaziergänge am Kanal in Aigues Mortes, die Bälle der Kinder am Strand und die herrlichen Radtouren).

Frederik, Feu, Amy, und Stella gesellten sich zu den anderen dazu und sie unterhielten sich bestimmt über die vorwitzigen französischen Wildkaninchen, bis Fire das Wort ergriff und zu Hazel sagte:

„Willkommen in unserer Welt mit grünen Wiesen und klaren silbernen Bächen.“ Er schubste Hazel mit der Schnauze an: “ Der Neue muss die Botschaft an die Menschen sprechen“.

Hazel war überrascht und er sprach deutliche Worte in menschlicher Sprache, die von Wolke zu Wolke weiterklangen:

„In euren Büchern ist zu lesen, dass wir einfache Geschöpfe sind mit dem Verstand eines kleinen Kindes. Mag sein, dass wir die Kunst der Verstellung nicht beherrschen und dass uns auch die Gabe zu heucheln fehlt, doch wenn wir einen Freund haben, dann für das Leben und auch danach(dabei sah er Fire an). Wir betrügen nicht, wir bereichern uns nicht auf Kosten von anderen. Wir brauchen keine Sprache, um uns zu verständigen, denn oft sind eure Worte unwahr oder voller Hass. Auch wir haben unseren Stolz und unsere Würde. Das muss euch bewusst sein, wenn ihr uns schlecht behandelt oder wenn ihr euch mit uns einfach nur „schmückt“, als wären wir eure Lakaien. Heute am Heilig Abend spreche ich im Namen aller Hunde, auch der geknechteten und in ihren Zwingern vergessenen Geschöpfe (und er machte eine lange Pause).Die uns Wohlgesonnenen mögen mir diese Worte verzeihen.

Ich habe auch manche Menschen abgöttisch geliebt mit der ganzen Kraft meines Herzens und ich wurde genau so von meinen Menschen geliebt.

Geht am Heiligen Abend vor eure Haustür und betrachtet den Himmel, ihr werdet viele helle Sterne sehen, die euch zu blinken. Das sind wir, die die an ihre lieben Menschen denken.

Meinen Kindern auf der Erde wünsche ich frohe Weihnachten bei freundlichen Familien.

Meinen Menschen wünsche ich unbeschwerte Spaziergänge am Meer und viele schöne Erinnerungen.

„Friede allen Menschen auf der Erde.“

Es wäre noch zu erwähnen, dass sich plötzlich eine herrliche Brücke aus den Wolken zu dem feierlichen Raum auftat und erlesene Gäste kamen zum Weihnachtsfest: eine junge Frau mit strahlenden Augen und kurzem Haar mit Joy an der Leine, gefolgt von einem grauhaarigen Weisen mit Arabella, ein freundlicher Mann, der unentwegt seinen Hund Julius lobt, da dieser nichts falsch machen möchte, eine Frau steckt Lovely und Fleur noch schnell einige Häppchen zu, eine andere hatte zwei kleine rot-weiße Engel im Arm und ein kluger Mann ohne Hund dozierte über den Jagdhund als Kulturgut. Und eine warmherzige Frau mit südbadischem Akzent und ihr Mori waren auch dabei.

Sie wurden alle freundlich empfangen.