Rita Müller - Abschied auf Raten (Teil1)

LOVELY GIWITHA'S BENJURY

Benjury war mein Herzenshund, er war sehr sanftmütig, einfühlsam und immer in meiner Nähe. Allerdings war er ein Buddlerkönig, denn unser Garten konnte oft die Verwandlungsküste nicht verkraften und Herrchen hatte immer seine Mühe, sämtlich Krater zu beseitigen.

Benjury's Erzählung:

Ich wurde am 29.07.2000 gewölft - so sagt man es ja in der Hundesprache - und von Anfang an war es für mich ein schönes Leben.

Leider habe ich mein Frauchen wegen meiner bösen Krankheit am 17.09.2007 schon verlassen müssen, aber ich habe 7 Jahre lang ein glückliches Leben gehabt und danke Frauchen und Frauchen's Freundin Gaby, dass sie mich bis zur letzten Minute, ja Sekunde begleitet haben, ich bin und war nie alleine.

Nun werde ich auf der Regenbrücke Euch in Frieden und ohne Schmerzen zusehen können.

Doch hier mein Rückblick:

Am 30.07.2000 war ich gerade ein paar Stunden auf der Welt, als mich sanfte Hände streichelten. Von da ab merkte ich mir den Geruch dieser Hände und stellte fest, dass diese Hände mich täglich streichelten ( es waren übrigens nicht die Hände meiner Ziehmutter ) und mich auch aus meinem Korb herausholten. Als sich meine Augen öffneten, konnte ich mein späteres Frauchen mit meinen Sinnesorganen genau wahrnehmen. Übrigens musste sie mich immer sofort erkannt haben...., ob es wohl an meinem weißen Stirnfleck gelegen hat? Meine Wurfgeschwister sahen doch bis auf diesen Fleck genau so aus.......

Ab meiner 4. Lebenswoche brachte mein Frauchen die damals 5 Monate alte Rote Irin Laginia mit in mein Reich. Sie war im Vergleich zu mir und meinen 8 Geschwistern schon sehr groß. Trotz ihrer Wildheit war sie mit uns Kleinen doch sehr vorsichtig. Übrigens schmuste ich sehr viel mit meinem Frauchen. Ich merkte nämlich, dass sie immer noch Überlegungen traf, denn Herrchen hatte von meiner Errungenschaft (immerhin war ich dann innerhalb kürzester Zeit der 2. Welpe) noch keinerlei Ahnung und wusste von Frauchens Liebe zu mir noch nichts, aber ich verstand es, sie immer aufzumuntern und in meinen Bann zu ziehen, damit sie es sich ja nicht anders überlegen konnte. Dieses gelang mir ja auch bestens.

An einem Samstag wurde ich acht Wochen alt und mein Leben sollte sich nun entscheidend ändern. Am Nachmittag kam nämlich mein Frauchen und holte mich zu ihr nach Hause ab. Lauter neue Eindrücke, aber die anderen Vierbeiner waren mir ja schon bereits sehr vertraut. Der Affe Virgil und die vielen Schildkröten schüchterten mich - allerdings nur in den ersten Tagen - sehr ein, aber ich lernte sehr schnell, ihnen mutig entgegenzutreten. Auch Herrchen schloss mich nach einigen Stunden der Nichtbegeisterung in sein Herz......

Im Alter von 10 Monaten heckte ich sehr viele Streiche mit Laginia aus. Doch irgendwie entstand seit einigen Wochen ein neuer Bereich des Trainings, der nicht dem Üben auf dem Hundeplatz ähnelte, dazugekommen. Ich musste nun für meine erste Ausstellung Stell- und Laufübungen durchführen und wurde auch bereits das erste Mal getrimmt. Meine Ziehmutter "GABI" hielt mich sogar ganz fest. Meine schönen Haare sah ich nur so abfallen, aber meine Trauer verging schnell, als ich anschließend wieder mit anderen Hunden und vor allem mit Laginia toben durfte.

Ausstellungen - Ausstellungen waren einfach für mich lästig, aber ich musste es erdulden, denn Lob und viele liebe Worte meines Frauchens klangen immer wie Musik in meinen Ohren.

Endlich war der Tag der 1. Ausstellung - CAC Bochum am 10. Juni vorbei und ich war auch froh, denn es war für meine wenigen Monate ganz schön anstrengend. Aber ich war glücklich, weil mein Frauchen superzufrieden mit mir war. Immerhin zeigte ich mich auch von meiner liebsten und besten Seite.

Mittlerweile hatte ich am 19.08.2001 den 2. Platz bei der Landessiegerzuchtschau NRW in Winterberg errungen und mein Frauchen war ganz stolz auf mich.

Am 23.09.2001 bestand ich die Zuchttauglichkeitsprüfung / Wesenstest.

Mein Frauchen war superstolz auf mich, denn auch hier belegte ich den 2. Platz mit 232 Punkten.

Anschließend konnte ich den Dänemarkurlaub im Oktober mit meinen vierbeinigen Kollegen wieder voll genießen, doch zu Hause musste ich schon wieder für die große Ausstellung in Dortmund (BSZ) am 19.10.2001 - Jugendklasse - tüchtig üben.

Stehübungen und Laufübungen führte mein Frauchen mit mir durch, na-ja, danach gab es ja auch bei Erfolg immer Leckerchen.

Doch am 27.11.2001 wurde ich schon wieder auf einer Ausstellung in Selm präsentiert, jedoch wohl mit Erfolg, denn mein Frauchen war total begeistert über meinen ersten Platz - nämlich "V 1. .......

Jetzt trat aber erst eine Pause ein, denn bei den nächsten Ausstellungen ab 2002 muss ich ja dann in die Offene Klasse, immerhin bin ich ja dann fast erwachsen.

Übrigens waren Ausstellungen nicht das Wichtigste für mein Frauchen, denn Laufen, Spielen, Wandern, Üben auf dem Hundeplatz, Trainieren mit Spaß und viele, viele Settertreffs bereicherten und erfüllten mein Leben.

Vorab möchte ich Euch schon verraten, dass ich schon viele süße Hundekinder habe.

Übrigens stellte mich mein Frauchen auch weiterhin stolz aus. 2002, 2003 und 2004, 2005 - ja - sogar auf der Welthundeausstellung war ich mit dabei. Mir blieb nichts erspart.

Die vielen verbrachten Urlaube in Dänemark jedoch genoss ich jedoch in vollsten Zügen.

Als auf einer Ausstellung ein Richter bei mir einen schwarzen Knoten an meiner Rute durch sein Abtasten entdeckte, änderte sich jedoch sehr viel in meinem Leben. Ich war ja erst 6 Jahre.

Doch nun erzählt Frauchen weiter."

Benjura – mein Leben......

Im Februar wurde bei Benjury die Rute aufgrund des Zackenkrebses (Schwarzer Krebs) entfernt und wir hatten bis Mitte August ganz viel Hoffnung...........

Am 17. August kam die furchtbare Diagnose, dass der Krebs nicht besiegt wurde....! Der Körper war innerhalb weniger Tage voll mit schwarzen, dicken Geschwüren und seine Kräfte ließen immer mehr nach.

Ich möchte es nicht näher beschreiben, ich war tief erschüttert und unendlich traurig.

Trotzdem will ich die letzten Tage mit ihm kämpfen, er ist mein Leben...., aber schneller als geahnt, war ein Aufstehen nicht mehr möglich und seine sanften, traurigen Blicke kündigen mir an, dass der Abschied bevorsteht. Mein Tierarzt – ein sehr guter Freund von mir (er besaß übrigens einen Bruder von Benjury) half und.................so blieben nur diese Worte:

BENJURY,

wo immer Du auch bist, dort oben im Hundehimmel,

ich denk an Dich und drücke Dich!

Du hinterlässt ein Riesenloch und Deine Familie trauert tief.

Trotzdem danke ich, dass es Dich in meinem Leben gegeben hat.

Dein Frauchen mit Herrchen mit Laginia, Bho-Ghy und Tessina und dem Rest....


Hier eines der letzten Bilder von Dir: