25.01.2020

Rita Müller: Emotionen, Hoffnung, Abschied, Neubeginn > Teil 2

Es gibt ein Leben ohne Hund - aber es ist sinnlos......für mich und jedem Hundeliebhaber.

Nun - während dieser Zeit hoffen wir nun auch auf ein gutes Ende für unser befreundetes Ehepaar, denn am 18.01.2020 wird FINLEY, ein 2-jähriger Irish Red Setter bei Stachowitz einziehen.

So endete der 1. Teil, jedoch es blieb der Wunsch nach diesem neuen Vierbeiner unerfüllt, da die Besitzer plötzlich nach vielen Telefonaten, Zusagen und Zusendungen von Bildern kurz vorher absagten. Große Enttäuschung und dazu noch der Schmerz über den Tod von Conner ließen uns wieder in ein tiefes Loch fallen.

Nun müssen wir weiter nach einem neuen vierbeinigen roten Freund suchen. (Vielleicht können SIE mithelfen????)

Mittlerweile sind Tage vergangen und wir gingen trotzdem zusammen ohne Conner durch unseren Wald, schön, aber auch sehr emotional.

Ich erinnere mich an viele schmerzhafte Verabschiedungen von meinen Settern:

Bino, der nur 7 Monate wurde und an einer Knochenerkrankung litt,

Timo, der fast 14 Jahre wurde, Abaquail (Mutter von Timo), Laginia, Benjury, Gina, Donovan, Bho-Ghy etc.

Alle leben in meinem Herzen weiter und ich erinnere mich immer an die vielen gemeinsamen schönen Stunden, Jahre, an die vielen Ausstellungen, Prüfungen usw.. Die inneren Bindungen durch das intensive Zusammenarbeiten wurden sehr vertieft und ich fühlte mich in meinem Rudel immer wohl. Das gilt auch heute noch.

Früher waren es drei oder vier Hunde, mittlerweile habe ich mit meinen beiden Enjyno und Cho-Ghy meine Welt aufgebaut und hoffe, dass nichts Negatives unser harmonisches Zusammenleben zerstören kann.

Doch häufig rufen Erinnerungen an "Hundegeschichten" Traurigkeit und Verzweiflung hervor. Es sollte doch jeder, der einen treuen Vierbeiner besitzt, sich glücklich schätzen und auch dem vierbeinigen Freund aufgrund seiner Treue und Anhänglichkeit lieben und achten.

Leider habe ich oft das Gegenteil erlebt.

Bsp.: 1:

Eine zusammengewürfelte Familie schuf sich vor einigen Jahre einen Setterwelpen an. Als das 1. gemeinsame Kind nach gut 1 Jahr erwartet wurde, schenkte man dem armen Kerl keinerlei Beachtung mehr und er musste sofort "weg". Die Notanlaufstelle war ich, denn sie hatten die ersten Monate bei mir auf dem Hundeplatz am Training teilgenommen. Ich holte den Hund ab und konnte ihn schnell bei einem befreundeten Ehepaar vermitteln, welche kurz zuvor ihre Setterhündin mit 13 Jahren verloren haben.

Bsp.: 2

Auf dem Hundeplatz meldete sich bei mir ein "Jäger" zwecks Ausbildung seines jungen Setterrüden an. Das Verhalten gegenüber seinem Hund zeigte von Anfang an keinerlei Gefühle, dieses bestätigte sich nach einigen Wochen. Der Hund wurde mit dem Ankerhaken der Leine mehrer Male geschlagen, als er das Down verweigerte und jaulte erbärmlich. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Mutig zog ich alle Register, auch eine Anzeige erfolgte. Alle waren entsetzt und unterstützten mich.........

Bsp.: 3

Eine Vermittlung eines Setterrüden im Alter von 15 Monaten ließ mich erschüttern, denn der Hund störte angeblich das Familienleben. Er wurde im Keller eingesperrt und teilweise über Stunden in der Box ebenfalls. Als ich ihn abohlte, konnte er kaum laufen. Auch hier zog ich alle Register. Mittlerweile ist der Hund durch Bewegungstherapien und vielen Behandlungen wieder "fit" und erfreut sich seines Lebens bei einem befreundeten Ehepaar.

Bsp.: 4

Mein Setterleben beinhaltete auch das viele Ausstellen meiner Hunde. Doch auch hier gibt es Setterbesitzer, bei denen nur Gewinn und vorzüglich Ergebnisse zählen. Bei einer sommerlichen Ausstellung im Freien mit knapp 30 Grad erhielt eine Setterhündin bei dem Richter "NUR" ein "sg". Ich beobachtet den Besitzer, der wutschnaubend die Hündin aus dem Ring zog, in die Box sperrte und sich stundenlang entfernte. Das starke bald auftretende Hecheln der Hündin konnte ich mir nicht anschauen und ging mit einer Wasserschale zu ihr hin. Während die Hündin trank tauchte der Besitzer auf und beschimpfte mich über das Einmischen mit schlimmen Worten........Nur gut, dass es auch andere Aussteller bemerkten und sich für mich positiv einmischten.

Zahllose traurige Erinnerungen könnte ich noch aufzählen. Dabei schaue ich oft in die Setteraugen meiner Hunde und kann so Vieles einfach nicht glauben und schon gar nicht verstehen.

Doch zum Glück holen mich dann die schönen Erinnerungen mit meinen Iren wieder ein und ich atme wieder tief durch. Enjyno, der erfolgreich als Therapiehund agiert, Cho-Ghy mit seiner Lustigkeit und Vitalität, sie halten mein Gemüt positiv aufrecht.

Es gibt ein Leben ohne Hund - aber es ist sinnlos......für mich und jedem Hundeliebhaber.

Vielleicht haben auch Sie eine Geschichte, die Sie bewegt und wir veröffentlichen könnten. Wir würden uns freuen.