29.02.2020

Rita Müller: Ein armer Irish Setter Rüde

Ein armer Irish Setter Rüde

Diese wahre Geschichte aus dem Jahre 2020 soll eine Warnung für jeden sein, der als Traumhund einen Irish Red Setter erwerben möchte ohne jegliche Erfahrungen mit dieser Rasse zu haben und nun im Internet einen Welpen sucht.

Doch zunächst einen Überblick der betreffenden Familie:

Eine Familie hat sich gefunden. Die Ehefrau brachte 2 Töchter (9 und 11 Jahre) und der Ehemann 2 Söhne mit in die neue Ehe hinein. Nach einer Kernsanierung des eigenen Hauses mit umzäunten Garten fehlte jetzt nur der Traumhund, nämlich ein Irish Red Setter.

Im Internet fanden sie eine Anzeige, angeboten wurden Welpen dieser Rasse aus einer Familienzucht. Nicht lange überlegt und die Reise zu der “Züchterfamilie” wurde blitzschnell geplant. So zog mit 8 Wochen ein Irish Red Setter-Welpe (ich nenne ihn mal “BEN”) zu dieser Familie ins Haus. Das Glück schien zunächst vollkommen.

Nach nur wenigen Wochen kündigte sich bei der Familie Nachwuchs, das erste gemeinsame Kind, an. Von da ab musste der sehr lebhafte Hund gebändigt werden, da er sein Temperament und seine Lauffreudigkeit nicht ausleben durfte / konnte. Das freie Laufen übrigens lernte BEN nie kennen. Um ihn herum war stets Hektik, da die Kinder zur Schule mussten, die Eltern berufstätig waren etc.

So wurde er oft in den Garten geschickt oder im Hause angedockt!!!!Die Schwangerschaft war auch ein wichtiger Grund, den Hund nur irgendwie ruhig zu stellen.

Was für ein Schicksal für einen sensiblen Setter!!!

Doch auch das half nicht, ihn zu bändigen, auch das gelegentliche Trainieren mit Sitz, Platz und Apportieren im Garten mit Herrchen brachten den Hund nicht in ruhige Phasen. Da die Schwangerschaft und der ansprungsliebenende Setter gezähmt werden musste, fand man eine schnelle Lösung und er bekam durch einen Tierarzt (ich kenne übrigens keinen Tierarzt, der bei einem 6 Monate alten Setter eine chemischen Kastration durchführt) diese „KEULE“ verpasste.

Das Verhalten des Hundes änderte sich nicht, da ja auch eine Änderung der Haltungsbedingungen nicht durchgeführt wurde.

Ich brauche nicht groß erwähnen, dass der Entwicklungsstand des IS-Rüden zurückblieb.

Als der Säugling 4 Monate war, entschied man sich, den nervenden Hund im Internet anzubieten.

Dass die neuen Besitzer völlig mit einem ausrastendem Hund Probleme hatten, ist nicht von der Hand zu weisen, ebenso steht nun nach einigen Wochen die Suche nach einem neuen Besitzer fest.

Mich berührt dieses Schicksal unendlich und ich bin immer wieder traurig, dass dieses Problem kein Einzelfall ist.

Während meine Setter Freilauf, Toben mit anderen Hunden, Training, Urlaub und die Couch zum Ausruhen genießen, werden Hunde durch falsche Haltung sowie Erziehung zu einem „Flyball“.

Vielleicht wäre diese Geschichte ein Anlass, von unseren Lesern ein Kommentar zu erhalten und ebenso eine Möglichkeit, Kommentare auf unserer Homepage zu veröffentlichen.

Ihre/Eure Meinung ist gefragt. Mich stimmt der Vorfall sehr, sehr traurig.

Rita Müller