06.11.2020

Rita Müller: Meine Abaqail erzählt:

Erst stelle ich mich einmal vor:

Mein Name ist / war ABAQUAIL of Innishargie (24.03.1987 -11.03.2000)

Mein Frauchen entdeckte mich im Sommer 1991, als sie sich meine Welpen (gerade 2 Wochen) zum ersten Mal ansah. Sofort spürte ich ihre tiefe Zuneigung und ihre liebevolle Art im Umgang mit meinen Kleinen.

Aber da war noch etwas, ich bemerkte es sofort. Sie streichelte und liebkoste mich ebenso ausgiebig wie meine Welpen und sprach mit mir.......ach, wenn ich doch jedes Wort nur hätte verstehen können. Es klang in meinen Ohren wie ein Versprechen, dessen Bedeutung ich leider jedoch noch nicht zuordnen konnte.

Jeden Tag besuchte sie mich und meine Kleinen in Begleitung von einem Irish Setter "Bino", der sehr brav und auch zurückhaltend auf mich wirkte. Ich bekam übrigens immer viele Leckerchen. So hat mich noch nie ein Mensch umsorgt.

Dann kam der Tag, als meine Babys 8 Wochen wurden und mein zukünftiges Frauchen den schon lange ausgesuchten Sohn Timo abholte.

Was war nun mit mir ???????

Nein, sie vergaß mich nicht, sondern holte mich sehr oft zu schönen Spaziergängen ab, bis ich endlch 1 Jahr später nach meinem letzten Wurf dann in ihr Heim einzog. Ein Traum wurde wahr. Ich lernte Zuneigung und echte Liebe kennen.

Natürlich waren hier auch wie vorher im Zwinger Hundekollegen, ja sogar 2 Affen und Schildkröten. Solange sie nicht in die Nähe von meinem Sofa kamen oder es mir streitig machen wollten, war es weiter nicht tragisch. Immerhin gehörten nun nach meinen 5 Würfen und der Zeit des Zwingerlebens das Schlafen und Fressen zu meinen wichtigsten Dingen im Hundeleben. Ich habe doch noch nie vorher ein Sofa gekannt, auch keine Decken und im Winter war es ja im Freizwinger immer "saukalt und ungemütlich".

Meine Hunde-Menschen kamen nur zum Füttern und zum Säubern des Geländes.....

Mein Sohn Timo, mein Enkel Donovan und meine Urenkelin Gilldale teilten das Setterleben mit mir, aber sie wussten genau, dass meine Ruhe und der Schlaf nie gestört werden durften. Auch durfte keine andere Hundeschnauze sich an meine Speisen heranwagen. Auf dem Foto - etwas tiefer - seht Ihr mich übrigens mit einem kleinen Welpen, der später in eine Familie kam, mit der mein Frauchen eng befreundet ist.

Das Leben war herrlich. Hundeurlaub in Dänemark, direkt am Fjord, waren die Höhepunkte. Wir fuhren alle mehrere Male im Jahr immer in unser Häuschen und erholten uns. Direkt hinter unserem Haus war der Fjord. Dort liebte ich es, mit meiner Hundefamilie im Wasser zu tummeln.

Ich hatte es mir allerdings zur Gewohnheit gemacht, dem Ruf der vielen Leckerchen bei Freunden und dem Setter Emerson zu folgen.

Da half kein Rufen mehr....und Frauchen musste mit ihrem restlichen Vierbeinergefolge immer hinterher....

Dieses war mein letzter Wurf !!! Mein Frauchen war froh darüber, denn nun hatte ich meine züchterische Pflicht erfüllt!!!

 

Es vergingen glückliche Jahre, aber ....3 schwere Operationen überlebte ich. Der Krebs gab keine Ruhe....Mein Frauchen und ich kämpften immer wieder - und das 4 Jahre lang - dagegen an, bis .........

mich der Hundehimmel aufnahm.

Eure Abaquail

Anmerkung: Ich kann bis zum heutigen Tag nicht verstehen, dass Hündinnen mit so viel Einvermögen und vieles MEHR nur zum Werfen "ausgebildet" werden. Es hat viel Kraft gekostet, bis ich sie endlich holen DURFTE. Allerdings nur unter der Bedingung, den 6. Wurf bei dem ZÜCHTER noch durchzuführen. Ich konnte es verhindern, denn die Gesundheit der Hündin war schon damals gefährdet. Ich bin immer noch über jeden Tag froh, sie "Befreit" zu haben und ihr somit einige Jahre in meiner Familie schenken konnte.