9 Setter, 1 Dackeldame und 5 liebe Setterfreunde

oder

Eine „runde“ Geburtstagsfeier

Die Vorbereitungen zu dieser Feier begannen schon Wochen vorher mit der Frage: Was schenkt man einem Mann, der der schon seit 40 Jahren mit und für die Setter lebt, von Setter-Statuetten bis zu Settergemälden und –lithographien alles hat?

Die zündende Idee kam von Volker, umgesetzt wurde sie von Roger, einem wahren Profi auf dem Gebiet der Fotografie und alle trugen mit Bildmaterial dazu bei. Das Ergebnis war eine 1m x 2m große Collage mit allen Settern, die für Richard wichtig waren und sind.

Schon das Auspacken dieses Geschenks war spannend, die Betrachtung machte ihn für einige Minuten sprachlos, zu überwältigend waren all die Erinnerungen und Emotionen, die geweckt wurden. Ein Erfolg auf der ganzen Linie.

Gut, dass Volker und Claudia dieses Geschenk schon bei ihrer Ankunft zwei Tage zuvor überreichten. Es wäre sonst schwierig geworden, sich am Tag der Feier noch auf die Gäste und die Bewirtung zu konzentrieren.

So trafen sich also am letzten Freitag Volker, Claudia, Angelika, Simone und Roswitha mit ihren Hunden hier in Bammental, um gemeinsam mit uns den „runden“ Geburtstag zu feiern.

Für Speisen und Getränke war gesorgt …….

….. und Gesprächsstoff lieferten, wie so oft, unsere Hunde, die es sich in der Zwischenzeit im Haus verteilt gemütlich gemacht hatten.

Die Streicheleinheiten durften natürlich auch an diesem Tag nicht fehlen.

Es wurde diskutiert und gefachsimpelt, Anekdoten ebenso wie Ratschläge ausgetauscht und man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass alle froh waren, sich nach längerer Zeit endlich einmal wieder zu sehen. Gefehlt in dieser lustigen Runde hat eigentlich nur Rita, schade, dass wir so weit entfernt voneinander wohnen.

Am Nachmittag kamen dann unsere Hunde noch auf ihre Kosten. Ein gemeinsamer Spaziergang durch Wald und Wiesen mit einem Bad im Bach war für alle Hunde der krönende Abschluss.

Und weil Claudia und Volker für einige Tage Urlaub in Bammental machten und Settertreffen ja so schön sind, wurde das Feiern am Sonntag mit einem Brunch bei Simone und Manfred fortgesetzt. Auch der Odenwald bietet herrliche Wiesen und einen Bach, der wiederum zum Baden einlud – was für ein Setterleben.

Und upps, da war doch noch etwas. Vorstehen konnte man auch noch. Da schlug das Setterherz höher.

Die beiden eingespielten „alten Hase“ Davina und Bisou zeigten einmal mehr das ganz große Setterkino:

Vorstehen, Sekundieren, Nachziehen …. einfach schön anzusehen.

Das anschließende Bad brachte die ersehnte Abkühlung und müde, aber zufrieden waren unsere Setter danach bereit, die Heimfahrt anzutreten.

Zum Abschied erhielt Volker von Bisou noch ein Geschenk: ein Stöckchen. Ihr Stöckchen, eine besondere Ehre und ein Zeichen von Freundschaft.

Es waren wunderschöne Tage mit lieben Freunden und ein gelungener 70. Geburtstag.

 


70 Jahre alt und 40 Jahre Leben mit Irish Settern

Die langjährige Freundschaft mit Richard erlaubt mir zu sagen, dass ich all seine Hunde kannte und kenne. Deshalb kann ich wohl am besten einen kleinen Überblick über ein Leben geben, das 40 Jahre geprägt durch unsere Irish Setter war und ist.

Richards erste Hündin, Bianca von Hangenham, stammte aus der deutschen Leistungszucht. Sie prägte seine Liebe zur Arbeit mit dem Setter im Feld und zeigte ihm, wie ein Hund arbeiten kann. Die Ausstellungserfolge kamen dann mit seiner zweiten Hündin, Westerhuy’s Dutch Peace, genannt Denise, die er 1982, damals noch in England, von Willy Duijnkerke kaufte. Sie war die Stammmutter seiner erfolgreichen Formzucht:

Ihr Sohn war The Red Love Captain, der in Frankreich eine aus England stammende Hündin belegte. Aus dieser Verbindung stammte seine Tochter Danae du Sentier aux Mimosas, genannt Lovely. Sie wurde wiederum 1990 in Frankreich von Shandwick Irishman belegt, zwei Welpen, Feu und Fleur du Sentier aux Mimosas, kamen zu Richard nach Bammental. Beide sollten seine Zucht nachhaltig beeinflussen. Feu, der mit der Denise-Tochter The Red Love Heidelberga, einen Wurf mit 16 gesunden Welpen zeugte, aus dem The Red Love Julius Caesar (Jolly)stammte, der bei sehr guten Freunden in der Pfalz lebte. Und Fleur, die mit dem 1992 geborenen Erinade Frederik, den er mit 1 ½ Jahren aus England brachte, den M-Wurf hatte, aus dem Murielle und Marco stammten, beide erfolgreich in der Zucht eingesetzt. Frederik war wohl sein erfolgreichster Deckrüde, ein imposanter Rüde, aber eine Seele von Hund. Von ihm behauptete Richard, er sei wohl nie erwachsen geworden, ein ewiges freundliches Kind.

Murielle und Jolly zeugten den V-Wurf, aus dem The Red Love Very Amazing (Amy)of Mimosa und The Red Love Vito of Mimosa stammten. Vito lebte zwar bei einer Freundin in München, war jedoch in Bammental wie zu Hause, oft zu Besuch oder auch zum Training. Vito und Amy waren, wie auch Lovely, Feu und Frederik zuvor nicht nur erfolgreich im Ausstellungsring, sondern auch im Feld. Mit Ausnahme von Vito wurden alle Internationale Schönheitschampions.

Und dann kam Stella – Astella vom St. Leoner See. Eine Tochter von Frederik und eine Enkelin von Feu. Richard nahm sie auf, weil ihre Besitzerin sie nicht mehr behalten wollte. Eigentlich sollte sie in gute Hände weiter vermittelt werden, aber sie beschloss, bei Didichers zu bleiben und das Kommando über das Rudel zu übernehmen. Sie war der „rote Teufel“ im Feld, ein Temperamentsbündel, das alle auf Trab hielt. Und sie war die Mutter von Fire („The Red Love XL Fire of Mimosa“), ein stolzer Rüde mit dem Temperament seiner Mutter und der Schönheit und Ausstrahlung seines Vaters (Cataluna American Dream with Starchelle) und seines Großvaters Frederik. Fire war ein besonderer Hund für Richard und wird es wohl auch bleiben.

2004 kam aus den Niederlanden Red Suits You Are Red Love, genannt Wulfi, zum Rudel. Die zweite Niederländerin kam 2006, Be my Red Love oft he Autumm Sun, Bea, eine Tochter von Fire. Aus der Verbindung von Wulfi und Bea stammt The Red Love Firefenja of Mimosa (Fenja), eine herrliche Hündin aus dem letzten Wurf, der in der Zuchtstätte „The Red Love … of Mimosa“ im Januar 2011 fiel. Fenja ist gleichermaßen in Bammental wie in Karlsruhe bei Roswitha zu Hause. Mit Richard verbindet sie Arbeit im Feld und Ausstellungen, das „Rundum-Wohlfühlprogramm“ erhält sie bei Roswitha.

2009 kam als letzter Rüde im Hause Didicher „Red Tails Hazel the Red Love“ aus Schweden dazu, dessen Tochter Bisou (Red Rising Sun Fame for Red Love) und Halbschwester Jela (Bjelaja von der Oderaue), beide übrigens Enkeltöchter von Fire, heute bei Marion und Richard leben und beide überall hin begleiten.

Die aus England stammenden Brackenfield-Hunde Brackenfield Red Love Girl (Brecky) und Brackenfield Charlie, sowie die English Setter Hündin Emsjägers Navajo und den aus dem einzigen English Setter Wurf stammenden Rüden The Red Love Aramis wie auch die kleine Gordon Setter Hündin Gordy habe ich nicht vergessen, sie sollten genannt werden, auch wenn sie die Linien der Red Loves nicht in gleicher Weise geprägt haben.

Letztendlich soll natürlich nicht verschwiegen werden, dass Richards Hunde auch meine Zucht mit dem Zwingernamen „vom Strahlenberg“ wesentlich geprägt haben. Mein A-Wurf war eine Verbindung von Captain mit meiner ersten Hündin Laska (Harriet von der Osterpforte), zum B-Wurf wurde diese dann von Feu belegt.

Meine zweite Zuchthündin kaufte ich 1992 von ihm: The Red Love Ice Ice Baby, genannt Scarlett. Sie war eine Tochter von Lovely. Von ihr behielt ich aus meinem C-Wurf Cosima, deren Vater Frederik war. Cosima schenkte mir zwei Würfe: einen reinen „Männerwurf“ mit 5 Rüden von Brackenfield Charlie und meinen letzten Wurf, den E-Wurf mit Fire, aus dem ich „Elegant Layla vom Strahlenberg“, meine Layla behalten habe.

Es ist schwierig, 40 Jahre Leben mit Irish Settern in einem kurzen Artikel zusammenzufassen.

Ich hoffe, es ist mir halbwegs gelungen und ich habe keinen Hund vergessen.

Angelika Park

P.S.: Details und Bilder zu den genannten Hunden findet man auf unserer gemeinsamen Homepage www.irish-setter-clever-und-cool.de unter „Menschen/Setter“ bei „Freunde“ und „Hundegeschichten“